Übersetzungsgerechtes Schreiben


Bedeutung des übersetzungsgerechten Schreibens

Übersetzungsgerechtes Schreiben bezeichnet die Berücksichtigung einer späteren Übersetzung schon bei der Erstellung des Ausgangsdokuments, um mögliche Übersetzungsprobleme zu vermeiden.

Zum übersetzungsgerechten Schreiben gehören neben Verständlichkeit und Konsistenz des Ausgangstextes insbesondere die Kenntnisse über die eingesetzten maschinellen Übersetzungswerkzeuge. Je besser ein Text auf eine automatisierte Verarbeitung zugeschnitten ist, desto schneller, preiswerter, besser und einheitlicher wird eine Übersetzung in eine beliebige Sprache erfolgen können.

Die meisten heute verfassten technischen Dokumente werden aufgrund der Internationalisierung der Märkte in mehrere Sprachen übersetzt. Gründe für die Übersetzung technischer Dokumentation sind:

1. die Forderung nach technischen Dokumentationen in der Muttersprache der Zielgruppen,

2. die Produkthaftungsbestimmungen in den Ländern der Zielgruppen,

3. Marketingaspekte, da eine bessere Verständlichkeit der Produkte zu einer höheren Akzeptanz bei den Anwendern führt.

Es besteht ein deutlicher Handlungsbedarf, technische Dokumente den internationalen Gegebenheiten anzupassen, da Sprachprobleme reale und messbare Konsequenzen hervorrufen können, etwa Rechtsstreitigkeiten zur Produkthaftung, wie sie vor allem aus den USA bekannt sind. Aber auch weniger medienwirksame Folgen von Übersetzungsproblemen sind ernstzunehmen. Technische Dokumentationen, die ohne internationale Ausrichtung verfasst worden sind, bedingen häufig:

1. einen hohen Aufwand für den Übersetzer, um den Sachverhalt zu verstehen,

2. erhöhte Übersetzungs- und Lokalisierungskosten durch aufwändige Korrekturen oder sogar substanzielle Änderungen in den Quelldokumenten.

Schließlich bewirkt eine nicht übersetzungsgerechte Dokumentation eine Abnahme der Übersetzungsqualität, was oftmals noch durch zu enge Zeitpläne verschärft wird: Kaum einhaltbare Zeitvorgaben verhindern zeitintensive Recherchearbeit oder Korrekturen durch den Übersetzer, wie sie durch schlechte Qualität der Ausgangsdokumente nötig werden können. Viele der genannten Probleme können durch ein übersetzungsgerechtes Schreiben bereits im Vorfeld vermieden werden. So hält eine leichtere Verständlichkeit des Textes nicht nur den Rechercheaufwand für den Übersetzer gering, sondern hat auch positive Auswirkungen für das dokumentierte Produkt. Darüber hinaus unterstützen übersetzungsgerechte Ausgangsdokumente den effizienten Einsatz computergestützter Übersetzungswerkzeuge, etwa Translation-Memory-Systeme. Nicht zuletzt dadurch werden die Durchlaufzeiten zur Erstellung mehrsprachiger technischer Dokumentationen erheblich verkürzt. Eine übersetzungsgerechte Dokumentation reduziert also nicht nur den Übersetzungsaufwand, sondern auch die inhaltlichen Fehler und die Gesamtkosten.

Quelle: Wikipedia

Tipps für übersetzungsgerechtes Schreiben

  • Layout:
  • Platzreserven im Layout für längere Sprachen einplanen
  • Sätze nie durch Sonderformatierungen (harte/ weiche Umbrüche/ Absatzmarken, Bindestriche, Aufzählungen, Tabs) unterbrechen (Segmentierungsproblematik in Übersetzungssystemen)
  • Tabellarische Strukturen nicht durch die Verwendung von Leerzeichen und/oder Tabulatoren erzeugen, sondern tatsächlich als Tabelle
  • Keine festen Zeilenhöhen in Tabellen, da längere Sätze in der Übersetzung teilweise verschwinden
  • Je nach geplanten Zielsprachen sollten internationale Schriftarten (z. B. Arial Unicode MS) und internationale Charsets (z. B. UTF-8) verwendet werden
  • Kulturneutrale Illustrationen einsetzen
  • Syntax 1:
  • Der Ausgangstext sollte auf korrekten Inhalt und korrekte Rechtschreibung geprüft sein
  • Unterschiedliche Sprachen in Ausgangstext vermeiden
  • Längere Aneinanderreihung von Begriffen vermeiden oder wenn nicht möglich, die Zusammengehörigkeit durch Bindestriche verdeutlichen
  • Synonyme und mehrdeutige Abkürzungen vermeiden. Am besten eine mehrsprachige Terminologie pflegen und dem Übersetzer zugänglich machen - eine festgelegte Bedeutung für jedes Wort
  • Neue Begriffe und Abkürzungen erläutern - Abkürzungen wenn möglich vermeiden
  • Inhalte erstellen, die international einsetzbar sind. Maße, Beispiele, Referenzen, Symbole vermeiden, die nur in Deutschland verständlich sind. Alternativ: Wenn es nicht anders geht, lokalisierte Formulierungen mit eigener Niederlassung abstimmen (Normbezug, Prozedur bei Serviceanfragen usw.)
  • Komposita immer komplett ausschreiben (immer “Messgerät” und nicht nur “Gerät” allein)
  • Syntax 2:
  • Relativ kurze Sätze (12-15 Wörter) mit maximal einem Nebensatz bilden - keine komplexen Satzstrukturen
  • Möglichst zuerst Hauptsatz und dann Nebensatz
  • Möglichst einheitlicher Satzbau: Subjekt - Verb - Objekt
  • Anweisungen einheitlich formulieren. Entweder immer Infinitiv “Hauptschalter auf ‘I’ stellen.” oder Imperativ “Stellen Sie den Hauptschalter auf ‘I’”
  • Pro Satz eine Handlungsaufforderung
  • Passiv vermeiden. Nicht “Meldung wird ausgelöst” sondern “Fehler löst Meldung aus”
  • Logische Reihenfolge einhalten (erst Ursache, dann Wirkung)
  • Tempus: Präsens
  • Auf Füllwörter wie nun, doch, bitte, ... verzichten
  • Fürwörter vermeiden (”dieses”, “ihn”), wenn das Hauptwort nicht im Satz steht

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